Maria Himmelfahrt



               

Kirche von außen
Harmonische Maße, passender Farbton und zurückhaltende Verzierungen erzeugen die schöne Außenansicht.



                        

Galerie der Löwen                                           

Wer die  Kirche Maria Himmelfahrt betritt, dem fallen die Löwen an den Kirchenbänken auf. Es sind ausdrucksvolle Figuren, die ein geschickter Schreiner aus dem Gestühl heraus geschnitzt hat. Die Gesichter haben menschliche Züge. Als König der Tiere trägt jeder Löwe eine Krone. Die Löwen schauen grimmig in Richtung Eingangsportal, um das Böse abzuschrecken. Früher besaßen die Löwen noch lange rot bemalte Zungen. Für kleine Kinder war der Weg nach vorne durch die Löwenschar eine echte Mutprobe.



           

Der Bauherr Pfarrer Wieser                                                                                    
Die treibende Kraft für den Bau einer neuen Kirche war der damalige Pfarrer von Frauenzell Andreas Wieser. Gegen den Willen seiner Vorgesetzten ließ er die alte gotische Wallfahrtskirche abreißen und eine neue bessere, wie er vermerkte, im neuen Barock Stil erbauen. Durch gute Beziehungen zu Isny erhielt er von dem dortigen Benediktinerkloster einen Altar und eine Orgel. Pfarrer Wieser verstarb am 11. März 1724. Sein Sandsteingrabmal zeigt das Gnadenbild und die von ihm erbaute Kirche. Die Gemeinde hat fünf Ortsteile und fünf Pfarrkirchen. Aber nur Frauenzell ist es gelungen seine Kirche im schönsten Barockstil fast unverändert zu erhalten.







Votivbild von 1730
Das Votivbild ist auch eine Darstellung des Ortes. Zum Teil stehen die Häuser noch heute so wie damals. Zwei Häuser in der Nähe der Kirche brannten damals ab. Zum Glück aber sprang das Feuer nicht auf die anderen Häuser über.
Text auf der Votivtafel:
Zu Ehren der All Zeit ohne Macül Empfangenen Auer
Seeligsten Jungfrauen und Mutter Gottes Maria
hat eine Ehrsame Gemaind allhier dise Tafel machen lassen
um der 13 ten May allhier entstandenen Brunst bei
welcher Negst bey der Kirchen Zweyhäuser mitten auf ander
in aschen gelegt worden, die übrig aber nit ohne grosses
Miracul bey starkem osterwind erhalten worden.

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Turmaufgang

                              

  • Steile Treppen führen hoch zur Glockenstube.
  •   Vier schwere Gewichte treiben die Räder an.
  •  Die Zeit wird richtig gestellt.
  •   Turmuhrmacher war Hans Kuhn Martinzell/Allgäu.  Anno 1956


                        Blick aus dem Dachboden



        
Am Karfreitag schweigen die Glocken. Dafür klappern die Ratschen. Barock- Dachstuhl.


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Deckengemälde von J.Hengge 1931

                  

Geburt Christi                          Christi Himmelfahrt                  Pfingstwunder                      Maria Himmelfahrt         

Die Gemälde an der Decke von Maria Himmefahrt in Frauenzell stammen von J. Hengge. Er lernte das Malen in der Kirchenmalerfirma der Gebrüder  Haugg in Sontheim. 1916 studierte er an der Akademie der bildenden Künste in München bei Angelo Jank. Stilistisch wird Hengge als Vertreter des kräftigen Realismus eingeordnet. Er hat viele Fresken an den Fasaden öffentlicher Gebäude sowie im Innern von Kirchen geschaffen. Einige wurden im Krieg zerstört oder nach dem Krieg dem geänderten Zeitgeschmack geopfert. Seine Werke finden sich noch in Wertach, in Weidach, in Berchtesgaden, in Passau und in Durach. In Durach fällt vor allem der riesengr0ße Christophoros am Kirchturm auf.                                                                                                       


                          

Malereien von J. Hengge in Durach Kirche, Berchtesgaden Ehrenmal und Passau Rathaus   -    Fotos von Flickr  Wikipedia





        
                         


                                                       

Fresken in Braunmalerei von Joseph Hengge in Maria Himmelfahrt

  1. Die Speisung der Fünftausend
  2. Flucht nach Ägypten.Im Hintergrund die Pyramiden
  3. Der gute Hirte
  4. Der verlorene Sohn
  5. Lasset die Kinder zu mir
  6. Wunder zu Kanaan
  7. Der zwölfjährige Jesus im Tempel
  8. Jesus und die Samariterin am Jakobsbrunnen.







Josefsaltar
In der Draufsicht ist es der linke Seitenaltar. Er ist dem Hl. Josef geweiht. Mit der rechten Hand trägt er das Jesuskind, mit der linken hält er den Lilienstab. Flankiert wird Josef durch den Pestheiligen Rochus
mit der Beinwunde und Sebastian, der von Pfeilen durchbohrt ist.






                                    

Hochaltar
Prächtig und eindrucksvoll ist der Hochaltar. Vier  Säulen umrahmen das Gnadenbild. Sie sind spiralig geformt, so wie Bernini die Säulen am Altar des Petersdoms in Rom geschaffen hat. Dazu sind sie reichlich mit goldenem Rankwerk verziert. In der Nische trohnt Maria im Strahlenkranz. Zur Barockzeit bekam sie eine Krone aufgesetzt, wie auch das Jesuskind. Es hält den Zeigefinger zum Mund zum Zeichen: Ich bin das Wort Gottes.





                                                             

Rosenkranzaltar
Der rechte Seitenaltar ist der Rosenkranzaltar. In seiner Mitte ist eine Madonna von 1663. Sie wirkt dem Stil der Zei folgend etwas steifer als die gotische Madonna am Hochaltar. Fünfzehn Medaillons der Rosenkranzgeheimnisse mit ihren fünf Gesetzen umrahmen sie. Links und rechts befinden sich die Rosenkranzheiligen Dominikus und Katharina von Siena. Zu Füßen der Gottesmutter das Bild der Predella. Sie zeigt wie es den gläubigen Betern gelingt, sich zu retten durch das Erfassen der Rosenkränze.





                  

Ölberg
  • Auf der Nordseite der Kirche sind zwei Nischen in der Mauer eingefügt. Die erste zeigt die Ölbergszene. Jesus bittet: Herr lass den Kelch an mir vorüber gehen. Im Hintergrund die Stadt Jerusalem. Am Nachthimmel die Sterne.
  • Unter dem Ölberg eine Höhle, darin das Fegefeuer. Flammen umzingeln die Sünder, bis sie erlöst sind.


                       



                                                     


                                           Kreuzigungsgruppe
Eine alte Postkarte bestätigt, dass früher im Chorbogen ein Gekreuzigter hing. Zu beiden Seiten standen auf Konsolen Maria und Johannes. Sie befinden sich jetzt an der nördlichen Wand des Kirchenschiffes. Bewegend ist wie Maria das Tränentuch vor die Augen hält.




                                

Kanzel
Die marmorierte und goldgefasste Kanzel ist noch im strengen Stil des Frübarocks gehalten. Die vier Evangelisten erkennt man an den geschnitzten Symbolen. Der Stier für Lukas, der Engel für Johannes der Löwe für Markus und der Adler für Matthäus. Über  der Kanzel ein mächtiger Schalldeckel, der sich nach oben auflöst zu Streben, Bögen, Girlanden und Figuren im Stil des Hochbarocks.





                

              Das Abendmahl gemalt von J. Hengge
Im Chorraum hat J. Hengge auf der linken Seite im großen Format, 5 m auf 3 m,  das Abendmahl gemalt. Die zwölf Apostel von rechts nach links: Bartholomäus, Jakob, Andreas, Judas Petrus, Johannes, Thomas, Jakob d. ältere, Phillip, Mathäus, Thadäus, Simon. Judas sitzt mit dem Rücken zum Beobachter und hält den Beutel mit den Siberlingen verborgen. Die Schar der Jünger ist aufgeregt. Denn Jesus hat soeben gesagt. Einer von euch wird mich verraten.

                
  • Detail aus dem Abendmal von J. Hengge
  • Das berühmteste Abendmahlbild ist von Leonardo da Vinci.
  • Abendmahl  Foto von Warata
  • Im Abendmahl ist das Geheimnis des Glaubens.






                                      

Einzelheiten
  • Herz Jesu Darstellung im Nazarener Stil
  • Blumen und Ranken im Chorgestühl
  • Lüster im Chor
  • Kirchentüre mit Schnitzereien
  • Türbogen 
  • Die Heilige Katharina mit dem Schwert 




                  

Details
  • Petrus mit dem Schlüssel
  • Barbara mit dem Kelch und der Hostie
  • Sakristeitüre
  • Zwei Seraphine schützen die heilige Familie
  • Sandsteinskulptur an der Westseite der Kirche
  • Paulus mit dem Schwert





Maria Himmelfahrt