Menschen

                   

  

                                                                                      

               


1893 am 9. Juli wird Maximilian Mulzer in Kimratshofen geboren

Der Vater von Max, ein Memminger, war für zwei Jahre Arzt in Kimratshofen. Die Familie lebte in dem sogenannten Finsterlinhaus am Kirchberg. Dort wurde Max geboren. Doch bald zog es die Familie wieder zurück nach Memmingen und so verbrachte Max auch dort den Großteil seine Jugend. Nach dem Abschluss seiner Schulausbildung absolvierte er die Grundausbildung an der Kriegsschule des Bayerischen Heeres und ließ sich zum Feldflieger ausbilden.
Er war einer der erfolgreichsten Fliegeroffiziere der bayerischen Armee. Als er am 3. August sein neuntes Flugzeug abschoss, verlieh ihm der Kaiser den Orden Pour le Merit. Am 6. Dezember erhielt er den höchsten bayerischen Tapferkeitsorden, den Militär Max-Josef-Orden, der mit einer Erhebung in den Adelsstand verbunden war. Der Flieger durfte sich nun Max Ritter von Mulzer nennen. Lange konnte sich Max seiner Ehren nicht erfreuen. Bei der Erprobung eines neuen Fokker-Jagdflugzeuges stürzte er am 26.September 1916 ab und wurde dabei getötet.
Ihm zu Ehren wurde auf dem Mariaberg die Mulzerföhre gepflanzt. Er ist in Memmingen auf dem Waldfriedhof begraben, wo er ein Ehrengrab erhielt.


                                

Nachtrag zu Maximilian Mulzer 
Vier Bilder von Pilot und Flugzeug




                  

  • Ludwig Dorn       
  • Geburtshaus in Bodenwalz
  • Wohnhaus in Kimratshofen neben der Sennerei
  • Überreichung der Bürgermedaille in Rain am Lech.
  • Wallfahrtskirche Lehenbühl
  • Pfarrhof in Lehenbühl
  • Primizzug für Ludwig Dorn am 27. 07. 1925 in Kimratshofen. Die Jungfrauen sind blumenbekränzt.

                                                                                      

1900  Ludwig Dorn

Pfarrer Ludwig Dorn ist geboren am 6. Mai 1900 in Bodenwalz (Hof Eichinger) als Sproß eines seit 1447 nachweisbaren Geschlechts. Bei seiner Taufe am nächsten Tag in der Pfarrkirche rollt die Chaise über Ursulers heim. Plötzlich erschreckt das Pferd (wegen eines Wiesels!) und setzt zu einem Galopp an. Die Taufpatin springt vom wankenden Fahrzeug und der Täufling Ludwig rutscht kopf- über aus dem Kissen in den Graben. Ein Menschenalter später freut sich Ludwig Dorn, dass der „Dachschaden“ bloß außen war: Innen blieb alles ohne Folgen. Unwahrscheinliches Glück hat der Kleine auch vier Jahre später: Beim Heinzen-Aufladen auf dem Feld fällt Ludwig vom Wagen und gerät unter das linke vordere Rad. Blitzartig kann seine Mutter vor dem hinteren Wagenrad rausziehen. Aber der Bub kommt ohne Bruch und innere Verletzung davon - dank St. Rafael, dem „heiligen Wagenlupfer“, wie er später erleichtert vermerkt. Seine Eltern haben später den Hof verkauft und den stattlichen Bauernhof zwischen Sennerei und Gasthaus »Post« bezogen. Mit 18, im letzten Jahr des Ersten Weltkrieges, wird Ludwig noch in die Uniform gesteckt, kommt aber glücklicherweise nicht mehr zum Einsatz. 1919 macht er das Abitur und geht dann ins Priesterseminar. Am 19. Juli 1925 empfängt er die Priesterweihe und zwei Tage später wird er in der Heimat festlich empfangen. Am 29. Juli 1925 feiert er die Primiz in der überfüllten Pfarrkirche. Ein anderer geislicher Sohn der Gemeinde, Pfarrer Alois Gromer, hält die Primizpredigt. Seine Pfarrerstationen waren Rain, Neu-Ulm, Augsburg, Lehenbühl, Frauenzell (von 1959–1955) und Wohmbrechts; den Ruhestand verbrachte er in Lehenbühl-Legau. 1985 konnte er noch sein diamantenes Priesterjubläum feiern - und am 14. Juni 1986 verstarb er in Legau. Unsterblich machte er sich mit der Geschichtsforschung von Kimratshofen, Muthmannshofen, Frauenzell mit Gschnaidt und Rain am Lech, das dann auch mit dem Bundesverdienstkreuz honoriert wwurde.                                                                                                                                                                                                                   

                                                                                                                                                                                                       



                             


1919 am 30. Juli: Geburt von Frank Banholzer in Kimratshofen


Auf besondere Weise ist Kimratshofen mit dem Leben von Bert Brecht verbunden. Noch während seiner Schulzeit lernt Brecht Paula Banholzer kennen. In seinen Schriften nennt er sie Bi. Als Paula ein Kind von ihm erwartet, zieht sie von Augsburg nach Kimratshofen. Dort wohnt sie bei den Eltern von Walburga Frick. Letztere war eine Freundin von Paulas Schwester Blanka.
Regelmäßig besucht Brecht Paula in Kimratshofen. Mit dem Zug fährt er von München nach Kempten und dann mit dem Postbus weiter. Oder, da er als Student knapp bei Kasse ist, geht er die letzten 15 km gelegentlich auch zu Fuß. Am 3. April wird sein Sohn geboren. Die Taufe erfolgte am 2.August in der Pfarrkirche zu Kimratshofen. Der Sohn wird auf den Namen Frank getauft nach dem von Brecht verehrten Dichter Frank Wedekind. Gefeiert wurde dann in der Gaststätte Fässle. Neben den glücklichen Eltern waren auch anwesend Caspar Neher , Otto Müller-Eisert, Georg Pfanzelt, Blanka Banholzer mit ihrem Verlobten und die Hebamme Walburga Frick.
Der kleine Frank blieb die ersten Lebensjahre in Kimratshofen. Dort war er in der Familie des Distriktwegmacher Xaver Stark in Pflege. Frank ging in Kimratshfen bis 1930 zur Schule. Danach kümmerten sich die Großeltern beiderseits, sowie die neuen Freundinnen von Brecht um Frank. Dem entsprechend wechselten auch die Aufenthaltsorte, Augsburg, Friedberg, Wien und Stadtbergen. 1935 begann Frank eine kaufmännische Lehre.
1939 wurde er zum Wehrdienst eingezogen, 1940 zwei Wochen Lazarett in Percy bei Paris und 194
3 Versetzung an die Ostfront. Bei einem Sprengstoffanschlag auf das Wehrmachtskino in Porchow fand er am 23. November den Tod. Erst nach dem Krieg kann Walter Brecht seinen Bruder, der noch im Exil ist, über den Tod informieren.





           Sanitätsrat Dr. Finsterlin 1901

1924 Vor dem Doktorhaus in Kimratshofen

Die Gemeinde legte Wert auf eine gute ärztliche Versorgung und stellte deshalb ihren Ärzten ein eigenes Doktorhaus zur Verfügung. Bis 1934 wurde auch dem Arzt und der Hebamme ein Wartegeld bezahlt.
Ein gemeindliches Doktorhaus gab es nur bis 1905, denn in diesem Jahr kaufte Dr.Finsterlin das Haus von der Gemeinde ab. Die Seitenstraße, die am Doktorhaus abbiegt, heißt heute Von-Finsterlin-Straße.

Szene auf der farbigen Postkarte: Spielende Kinder, zwei Buben wollen zeigen,wer der stärkere ist, eine junge Frau im weißen Kleid neigt sich zum kleinsten Kind hin. Vermutlich ist diese Frau Fräulein Finsterlin, die noch lange in Kimratshofen lebte.

Ärzte in Kimratshofen

1844 - 1888   Dr. Waldmann
1892 -  1894  Dr. Mulzer
1894 - 1926   Dr.Finsterlin

1926 - 1937    Dr.Karl Gruber
1937 - 1938    Dr. Anton Schäfer
1938 - 1945    Dr.Helmut Jung, im Krieg vermisst                                                                                                     1945 - 1983    Dr. Walter Jung                                                                                                                                       1983 - 2017    Dr. Heinrich Kiechle                                                     
                                                                   2017 -             Dr. Christoph Holweger                                                                                             






     
 
 
1927 Die Frau des Sanitätsrat Dr. Finsterlin

Inschrift auf der Rückseite des Fotos:" Aufgenommen an Allerheiligen 1927, vergrößert von Herrn Hofphotograph Kösel, Isny an Allerheiligen 1928, Frau Sanitätsrat Marie Finsterlin als Zeichen der Dankbarkeit und der Erinnerung an Herrn Sanitätsrat selig, überreicht von Max Reutemann."
Sanitätsrat war ein Ehrentitel für Ärzte und Medizinalbeamte. Meistens wurde er an Ärzte verliehen, die
eine über zwanzigjährige Praxisausübung hatten. Als noch höhere Stufe gab es noch den Geheimen Sanitätsrat. Auch die Ehefrau hatte Anteil an der ehrenvollen Bezeichnung und ließ sich mit Frau Sanitätsrat anreden. Ebenso konnte der Fotograph Kösel stolz sein, denn als Hoflieferant durfte er sich Hofphotograph nennen. Der Sanitätsrat Dr. Alfons Finsterlin (1861-1925) war in Kimratshofen einunddreißig Jahre lang praktischer Arzt und erhielt dort die Ehrenbürgerurkunde.  

                                                                                                                                                         

                                          

Friedhof Kimratshofen    

Grab des Hauptlehrer Anton Reutemann   -  Quadratische Säule als Grabmal 



            Maria Stöckle 6. 12. 1898 - 2. 9. 1963            

Hebammen in Kimratshofen 

Bis     1879   Josefa Albrecht                                                                                                                                             1879 - 1889  Schweineberger                                                                                                                                         1889 - 1933  Josefa Remberger, verh. Frick                                                                                                                1933 - 1962  Maria Stöckle 

Viele Einheimische werden sich noch gerne an Frau Stöckle erinnern.Während sie bis in die 50 er Jahre  bei Hausgeburten beistand, hat sie bis 1963 überwiegend zu Hause in Spöck den Kindern auf die Welt geholfen. Obwohl sie schon ab Frühjahr 1963 mit einer schweren Krankheit kämpfte, verhalf sie am 10. Mai 1963 zum letzten Mal zwei Kindern aus Kimratshofen und Muthmannshofen zum Licht der Welt .  Den Älteren wird bestimmt noch in Erinnerung bleiben, dass sie bereits vor dem 2. Weltkrieg ein Auto besaß.                                                                                                                                                                                 Bild 1: Die noch junge Hebamme in Berufskleidung    Bild 2: Maria Stöckle mit Auto und mit ihrem Bruder Anton

                                                                                                                                           





1929 Fernsprech-Teilnehmer-Verzeichnis des Postamtes Kimratshofen

Seinen Kunden und Geschäftsfreunden hat Alois Bartenschlager Metzgerei Kimratshofen die Fernsprechliste zugeeignet. Ein Doktor Gruber ist auch aufgeführt. Von ihm wissen wir, dass er zwischen 1926 und 1936 praktizierte. Somit lässt sich die Entstehung der Liste auf diesen Zeitraum eingrenzen.Die Gebrauchsspuren in diesem langen Zeitraum sind deutlich sichtbar. Die Liste gibt einen Blick in die Geschäftswelt des Ortes. Durch das Telefon wurden Kaufen, Verkaufen, Mitteilen und Vereinbaren enorm beschleunigt und erleichtert. Noch aber war zu Beginn des Kommunikationszeitalters der Bedarf an Fernsprechanschlüssen gering. Etwa sechzig Nummern reichten aus.



1934  Max Schellhorn im Kindesalter

Später Wirt im Reinthal






1935  Feuerwehr
Die Freiwillige Feuerwehr stellt sich im Schnee auf zu einem Gruppenbild.






1944 Brief an Johann Schellhorn

Diese Postkarte schickte am 13.8.44 Karl Schellhorn an seinen Bruder Johann Schellhorn (geb. am 31.07.1893, gest. am 24.01.1992) Hauptlehrer in Oberdiessen . Frankiert war sie mit einer 6 Pfennig Briefmarke . Vor dem Zielort Oberdiessen stand in Klammern 13b. Das war eine Art Postleitzahl und erleichterte die Zustellung.





          
 

  •      Grab bei Gablers  Dr. Merkt 1877-1951 
  •      Karrikatur von  Andor Akos
  •      Oberbürgermeister in Kempten  von 1919- 1942
  •      Grabstein im Wald oberhalb von Ahegg
                         
1951  Heimatpfleger und Oberbürgermeister Dr. Otto Merkt, Besuch am Grab

Dr. Otto Merkt war Oberbürgermeister in Kempten von 1919 bis 1942. Daneben fand er aber auch noch viel Zeit die Geschichte des Allgäus zu erforschen und darzustellen. Bekannt sind die Merkt' schen Tafeln. Fast jeden Sonntag fuhr er mit seinen Helfern zu historischen Stätten und brachte seine Inschriften auf Marmorplatten gemeiselt an.Für die Kosten kam er meist selber auf. Insgesamt waren es 800 Steine und 1300 Tafeln. Das Allgäu lag ihm sehr am Herzen. "Beerdigt sein will ich im Wald oberhalb der Aheggmühle, wo die Sterbekreuze von Vater und Mutter hängen und unten die Rohrach rauscht."  Bereits Jahrzehnte vor seinem Tod setzte er bei der Regierung von Schwaben die Bewilligung für ein Waldgrab durch. In seiner Funktion als schwäbischer Kreistagspräsident hatte er diese Ausnahmegenehmigung erwirken können. Seinem Wunsch gemäß wurde er am Ostermontag des Jahres 1951, einem von Schnee- und Hagelschauern gekennzeichneten Tag, unter großer Anteilnahme der Bevölkerung zu Grabe getragen.


Dr. Otto Merkt hat viele Spuren im Umland von Kempten hinterlassen, anbei die Gedenktafeln in Kimratshofen. Anmerkung, die Tafel in Dezion wurde von Haberl und F. J. Geier geschaffen.

Burg Hohenthann
Holzmühle, Gegenbauer
Bruderhöfe 2, Graf Georg
Schmiedberg 4, Hain
Schmiedberg 1, Hochmuth
Gasthaus Post
Oberhofen 1, Hagspihl
Weitenau 3, Probst
Weitenau 4, Kaufmann
Dezion 7, Dorn
Dezion 8 , Haberl




                                             

Dezion 8, erbaut 1906, Sennerei bis 1964




                        

Haus Nr. 192, Täzion ( Dezion ), erwähnt anno 1525,  3 gscheit Hanse




                         

Nr. 143 - Schmiedberg, altkemptischer Hof, Geschlecht Dorn seit 1447




                            

Nr. 140 - Schmiedberg, früher Neithartsberg, altkemptischer Hof seit 1562




                 


Nr.78, einst Taverne zu Weitenau, seit alter Zeit der Ritter zu Werdenstein, 1628 der Stadt Kempten






                                  

Nr.77 - die Schmiede zu Weitenau





                                           

Bruderhof - Nr. 119 beim Jöckle, einst Lehen vom Schlosse Hohenthann, Geschlecht Graf seit 1864






                                                              

Nr. 112, Holzmühle, einst lehenbar nach Hohenthann, erwähnt 1490





                                                 

Nr. 1 - zur Post, einst der untere Meierhof




                                                   

Nr. 35 beim Widdemhofer in Oberhofen. Hof erwähnt im Jahre 1412 als Lehen der Herren von Pappenheim, heute Hagspiel




                            

Burgstall und Hof von Hohenthann




                          


1955 Medizinische Topographie des Arztsprengels Kimratshofen im Allgäu

Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde in der gesamten Medizin verfasst und einer Hohen Medizinischen Fakultät der Ludwig-Maximilian-Universität zu München vorgelegt von Walter Jung aus Kirchheimbonlanden/Rheinpf.
Im ersten Teil beschreibt Walter Jung die Außenwelt der Menschen, also Siedlungsweise, Rasse, Erwerbszweige, Lebensweise und Kleidung, im zweiten Teil Geburt und Säuglingspflege, Hygiene, vorkommende Krankheiten, Mortalität und Volksmedizin. Hier die Kapitel Volksmedizin, allgemeine Krankheiten, Seuchen und Infektionskrankheiten.



Kimratshofer Motorradclub im Jahre 1955

Von links nach rechts: Schugg Konrad, Schugg Joseph, Jellen Erwin, Kraus Karl, Kaut Franz, Waltinger Luis, Briechle Jakob, Kohler Karl, Steinhauser Franz, Glier Josef, Konrad Georg                                                                                                                                  Im Hintergrund der Rothärmelhof



         P. Banholzer   


1988 am 21.April: Im Garten von Joseph Schugg

Bild 1: Gerhard Gross, rechts, reiste von Augsburg nach Kimratshofen und traf hier den Restaurator und Kirchenmaler Josef Schugg. Sie unterhalten sich über den ersten Sohn von Bert Brecht. Im frühen Kindesalter hätten sie sich am selben Ort zur selben Zeit leicht begegnen können.
Die Mutter von Gross war Paula, geborene Banholzer, die Jugendfreundin des Dichters. Zur Zeit bereitet Gross einen Fernsehfilm vor, darin will er den Spuren seines Halbbruders Frank Banholzer nachgehen und sein tragisches Schicksal aufzeichnen. Gross suchte deshalb Zeitzeugen, die Frank noch gekannt haben und vielleicht noch Bilder besitzen. Foto von Schugg

     Gemälde von Joseph Schugg  




            

Wahlgemeinschaft Kimratshofen 2002



Einige Gemeinderatsbeschlüsse von 1888 –1920

26.2.1888

 Zwei Schlagtrommeln für den Vetranenverein sollen auf Kosten der Gemeinde angeschafft werden, jedoch mit dem Bemerken, dass die Gemeinde sie nach ihrem Ermessen zu einem ixbeliebigen Gebrauch verwenden kann.

29.4.1888

Im Einvernehmen mit dem Kommandanten der Fr. Feuerwehr wurde beschlossen, daß auf Antrag des Kg. Bezirksamtes lt. Amtsblatt Nr. 25 vom April 1888 die Verpflegung der Mannschaften der Fr. Feuerwehr bei Brandfällen aus der Gemeindekasse bezahlt werden soll und zwar in der Weise, dass für jeden Mann der Fr. Feuerwehr bei einem vorkommenden Brand pro Stunde 20 Pf bezahlt wird.

4.10.1889

Die vom Veteranen und Soldatenverein zur Vorlage gebrachten Statuten wurden nach Vorlesen begutachtet.

26.5.1890

Dass gegen das Gesuch des Alois Gegenbauer, Müller zur Holzmühle, zur Errichtung einer Restauration an den Schießtagen kein Einwand besteht.

18.6.1892

Im laufenden Jahr noch eine vierrädrige Feuerdruckspritze für die Gemeinde angeschafft wird. Die Bezahlung soll auf 3 Jahre verteilt werden, damit eine Umlageerhöhung nicht notwendig wird.

18.10.1892

Der von der Brandversicherungskammer erhaltene Zuschuss soll für eine Saug- und Druckspritze verwendet werden. Beim Darlehens- und Kassenverein soll ein Darlehen zu  3 1/2 % angeschafft werden.

22.11.1892

Eine Spritze mit 200 l Wasser pro Minute  soll bestellt werden, dazu 8 Strahlrohre für den Preis von 1.100.- Mark.

11.1.1920

Der Gemeinderat Kimratshofen verleiht dem Leutnant Ludwig von Finsterlin und  prakt. Arzt Dr. Finsterlin das Ehrenbürgerrecht.

Dorn, Bgmst., Graf, 2. Bgmst., Moser, Riegg, Gantner, Schwarz, Kohler, Schugg, Steinhauser, Thanner, Hengeler

28.1.1920

Der Gemeinderat beschließt einstimmig, dem Gedanken zur Errichtung eines Kriegerdenkmales näherzutreten und die Vorarbeiten einem Komitee zu überlassen. Das Komitee habe das Recht, sich im Bedarfsfall zu ergänzen und Sammlung oder Zeichnungen vorzunehmen. Der Ausschuss soll bestehen aus: Dorn Bgmst., Graf Maurst., Lutz Zimmst, Konrad Maler, Gantner Schmiedem, Bartenschlager Metzgm., Sieber, Gantner, Gegenbauer, Waibel.

Der Gemeinderat formuliert  mit soll, was zu tun ist.


                                                                              ........................................


Pfarrer von Kimratshofen

Von 1569 bis 2016 gab es 30 Pfarrer in der Gemeinde. Im Durchschnitt dauerte eine Amtszeit 15 Jahre.


Jakob Banthel 1569–1620

Johann Blattner 1621–1626

Johann Wölfle 1653–1661

Matthäus Schneider 1668–1673

Elisaeus Winkler 1673–1680

Michael Greuther 1680–1682

Georg Lauber 1682–1696

Roman Reth 1696–1701

Johann Seger 1701–1712

Franz Karl Wankmiller 1712–1724

Adam Trunzer 1724–1739

Benedikt Ried 1739

Johann Jakob Felder 1739–1751

Johann Jakob von Motz 1751–1782

Mang Fidel Gasser 1782–1799

Augustin Vötter 1799–1824

Rupert Waibel 1824–1838

Benedikt Kreuzer 1838–1848

Josef Kraus 1849–1852

Josef Wagner 1852–1858

Anton Pilz 1859–1869

Ludwig Mahr 1869–1878

Matthias Zahler 1878–1897

Carl Baur 1898–1929

Heinrich Assimus 1929 –1933

Josef Günthör 1933 –1964

Anton Zimmermann 1964 –1990

Xaver Weiher 1990–1993

Franz Felber 1993 –2004

Pater Tomasz Wesolowski 2004–2011

Anton Zech seit 1.9. 2011


                             

Anton Zech     Pater Thomaz       Franz Felber     A. Zimmermann    Josef Günthör     Carl Baur


                                                                                                                ...................................




Donat Gromer

Tafel zur Erinnerung an die Primiz. Die Tafel wurde von Alfons Natterer restauriert. Jetzt befindet sie sich in der Alten Schule in Kimratshofen. Text: "Auf die Primizfeier des hochwürdigen Herrn Donat Gromer am 21. August 1830. Heil Ihm, dem Edlen. Heil auf seinem neuen Pfade! Er wählt den besten Teil. Gott gib ihm Glück und Gnade. "


Priester ( Primizianten ) aus Kimratshofen

Unter Primiz versteht man die erste von einem römisch - katholischen Priester als Hauptzelebrant gefeierte Messe. Viele haben nur die letzten drei Primizianten Ludwig Dorn, Cyprian Greuter und Basil Steinhauser) in Erinnerung. Aber der ehem. Pfarrer Günthör (1933–1964 hat ab 1700 aus den Pfarrakten 16 Priester aus Kimratshofen „ausgegraben“. 

Aus der Pfarrei Kimratshofen gingen folgende Priester hervor:

  1.

 Wassermann Valentin von 1776–1795 Pfarrer in Dietmannsried.

  2.  

Neumayr Karl Wilhelm Dr., geb. 29. 4.1758, zum Priester geweiht 18. 9.1781,1792–1794 Pfarrer in Oberlauben, erhielt in Dillingen den Dr. grad, war Kaplan in Martinszell, 5½ jahre Stifts- und Hofkaplan, nach der Säkularisation Bibliothekar in Dillingen, 1818 Pfarrer in Aindling, starb am 16.10.1822 in München.

  3. 

Gromer Donatus, geb. am 17. 2.1807 in Kimratshofen, Primiz am 21.11.1830, von 1837–1864 Pfarrer in Singenbach bei Schrobenhausen, dort gestorben am 18.12.1864.

  4.  

Albrecht Ignatz, geb. am 8. 9.1803 in der Holzmühle, Primiz 22. 2.1830, 1833 Kaplan im Wildpoldsried.

  5.  

Sieber Andreas, geb. 29.11.1828 in Waldsteig, gestorben als Pfarrer in Scheffau (bei Weiler i.A.).

  6.  

Natterer Josef, geb. 6. 3.1847 in Kreuzthal, Primiz 27.8.1871 in Kimratshofen, gestorben als Spital benefiziat in Immenstadt. 

  7.  

Moser Johann Nep., geb.12.1.1847 in Kimratshofen, gestorben 6.4.1879 als Kaplan in Wertach.

  8.  

Stöckle Marzell, geb. 31.12.1864 in Buchen, zum Priester geweiht 31.7.1880, Kaplan in Seeg, Langebruck, Benefiziat in Weiler, Pfarrer in Buchenberg, gestorben in Buchenberg.

  9.  

Sieber Andreas, geb. am 11.11.1866 in Steigberg, zum Priester geweiht 1893, gestorben in Weißensee.

10.  

Gromer Johann Georg, Dr. theol., geb. am 5. 3.1888 in Oberhofen,zum Priester geweiht 26. 7.1906, Kaplan in Steingaden, Stadtkaplan in Neuburg a. D. und St. Moritz Augsburg, Benefiziat in Oberstdorf, Studienprofessor für Religionslehre in Neubaurg a. D., Stadtrat und Landtagsabgeordneter in Neuburg a. D. (siehe eigener Bericht).

11.  

Hug Max, geb.18.11.1886 in Kimratshofen, zum Priester geweiht 23.7.1911, Kaplan in Röthenbach, Sontheim und Sulzberg, Benefiziat in Missen, Pfarrer in Kreuzthal, seit 6.10.1938 Pfarrer in Sontheim.

12.  

Gromer Alois, geb.am 14.6.1887 in Hohenthann, zum Priester geweiht 23.7.1911, Kaplan in Dießen, Benefiziat in Rottach, Pfarrer in Memhölz, seit 10.11.1938 Pfarrer in Stein bei Immenstadt, Dekan des Kapitels Stiefenhofen, Bischöfl. Geistl. Rat

13.  

Dorn Ludwig, geb. am 6. 5.1900 in Bodenwalz, zum Priester geweiht 19. 7.1925, Stadtkaplan in Rain, Neu-Ulm, Augsburg (St. Ulrich), 1949–1955 Pfarrer in Frauenzell, Benefiziat in Lehenbühl, gestorben am 14. 6.1986 (siehe eigener Bericht) 

14.  

Schärfel Anton, geb. am 8.12.1910 in Schongau, zum Priester geweiht 27. 6.1937, Primiz am 6. 7.1937 in Kimratshofen, Kaplan in Kissing, Peißenberg, Obergünzburg, Benefiziat in Hochgreuth, Pfarrvikar in Marnbach-Deutenhausen bei Weilheim, seit 1951 Pfarrer in Rettenbach bei Marktoberdorf.

15.  

Greuter Cyprian, geb. am 11.8.1920 in Brand, zum Priester geweiht 21.5.1950, Primiz 29.5.1950 in Kimratshofen, Kaplan in Zuchering und Kirchhaslach, ab 1959 Militärseelsorger in Landsberg, 1967 Pfarrer Verklärung Christi Schongau (Gründer), 1981 Biessenhofen, 1983 Oberreute, gestorben am 5.12. 2001 in Sonthofen.

16.  

Pater Basil Steinhauser von Weitenau, zum Priester geweiht am 11.11.1951 in Bamberg, Primiz am 18.11.1951 in Kimratshofen. Teilstudium der Theologie bei den Salesianern in Benediktbeuern. Nach Krieg und Gefangenschaft trat er 1949 als Kandidat bei den Comboni-Missionaren in Mellatz bei Lindenberg ein. Es folgten das Noviziat und der Rest des Theologiestudiums in Bamberg und die Priesterweihe am 11.11.1951 in Bamberg durch Erzbischof Josef-Otto Kolb in seiner Hauskapelle. Pater Basil, wie er genannt wurde, war dann in verschiedenen Hausgemeinschaften tätig und ab 1961 als Seelsorger vor allem in Bamberg und Umgebung. Er war durch seinen Humor und seine urige Art vor allem bei der Landbevölkerung sehr beliebt. In dem kleinen Ort Lembach bei Bamberg ist er Ehrenbürger. Die Hauptstraße ist nach ihm benannt: „Basilius-Steinhauser-Straße“. Während seines Heimaturlaubs 1976 wurde er überraschend krank, kam ins Krankenhaus in Legau und starb am 12. September 1976. Seine letzte Ruhestätte fand er und Cyprian Greuter im Priestergrab in Kimratshofen.



                                              

Cyprian Greiter mit Theo Weigel - Ludwig Dorn bei der Ernennung zum Ehrenbürger von Rain - Basil Steinhauser mit Bürgermeister Thanner - Primizzug von Ludwig Dorn


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Priestergrab in Kimratshofen

Augustin Voetter, Mathäus Zahler, Karl Baur, Josef Günthör, Basil Steinhauser, Anton Zimmermann,

Cyprian Greuter







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